
„Der Vollmond kam heraus und wir konnten weitere zwei Stunden nicht schlafen, weil der Anblick so schön war.“
— Luka Lindic | LOWA PRO Team
Vereinigte Staaten Eigentlich sollten die Flitterwochen des Athleten-Paars ein panamerikanischer Roadtrip werden. Aufgrund der Reisebeschränkungen der Corona-Pandemie, war dies aber leider so nicht möglich. Doch der Ruf der Berge war laut – und so reiste das Bergsteiger-Paar ins wilde Alaska. Dort erlebten sie absolute Abgeschiedenheit, pure Wildnis, unberührte Landschaften und einzigartige Kletter-Abenteuern. Gekrönt wurde ihre Tour durch die Erstbegehung der Route „Heart of Stone“.
Luca Lindic und Ines Papert
Ines Papert und Luka Lindič sind ein Bergsteigerpaar der Extraklasse. Sie heirateten im Jahr 2020 und planten ihre Flitterwochen als eine transamerikanische Reise. Sie sollte in Alaska beginnen und dann wollten sie mit dem Wohnmobil die Westküste der USA entlangreisen. Aufgrund der Pandemie blieb es allerdings bei der ersten Etappe und das Paar verbrachte seine Flitterwochen in Alaska.
Erstbegehung der „Heart of Stone“ an der Westwand des Mount Huntington in Alaska
Das Paar blieb drei Monate in Alaska. Während die beiden zu Beginn ihrer Reise aufgrund der Wettersituation etwas ausgebremst wurden, gelang ihnen im zweiten Abschnitt der Reise eine spektakuläre Erstbegehung am Mount Huntington im Denali National Park.
Am 26. April 2021 war es dann soweit. Nachdem sie die Wände entlang des Ruth Glacier überprüft hatten, starteten sie unterhalb der Westwand des Mt. Huntington. Dort landeten sie mit einem Kleinflugzeug und schlugen ihr Basislager auf.
Das Basislager als Ausgangspunkt der Erstbegehung
Am nächsten Morgen kletterten die beiden zunächst die „Colton Leach Route“. Aufgrund der guten Bedingungen kamen sie sowohl im Fels als auch im Eis gut voran und erreichten problemlos den Gipfelgrat des Mount Huntington. Eine erfolgreiche Erkundungstour für das Paar.
Das Wetter meinte es gut mit den beiden. Aufgrund der guten Vorhersage und einer Pause, beschlossen Ines und Luka eine neue Route zu wagen. Die steile Felswand hatte es ihnen angetan.
Am 26. April 2021 war es dann soweit. Sie packten ihre Ausrüstung und kletterten zunächst auf einer bestehenden Route bis zur steilen Felswand. Dort starteten sie dann in die neue Route. Zu ihrer großen Überraschung war das Risssystem, das ihnen für den Aufstieg am logischsten erschien, mit Eis gefüllt. Es handelte sich um eine seltsame Art von Eis, das wegen des ganzen Schmutzes die gleiche Farbe wie der Fels hatte. Daher setzten sie ihre Tour im Mixed-Modus fort.
Aufstieg durch schwieriges Gelände
Die Route erwies sich als steil und fast jede Seillänge hatte eine Art Boulder-Kreuzung. Einige von ihnen waren ziemlich stark, aber zum Glück meist gut abgesichert. An diesem Punkt lief Wasser die Wand hinunter und das Eis wurde schwierig begehbar. Die Route forderte die beiden Profi-Alpinisten heraus. An einigen Stellen wurde die Situation schwierig und sie schafften es erst in zweiten Anlauf bestimmte Stellen zu kreuzen. Immer wieder kam ihnen Schnee entgegen und die schwierigen Bedingungen überraschten sie an einigen Stellen.
Um 3 Uhr morgens erreichten sie dann einen geeigneten Biwakplatz unter einem großen Felsblock. Doch sie wurden mit einem atemberaubenden Anblick belohnt, weshalb sie erst in den frühen Morgenstunden einschlafen konnten.
„Der Vollmond kam heraus und wir konnten weitere zwei Stunden nicht schlafen, weil der Anblick so schön war.“
— Luka Lindic | LOWA PRO Team
Ein faszinierender Ausblick
Am nächsten Morgen verließen sie ihren Biwakplatz mit nur einem Rucksack und erreichten den Gipfel des Huntington früh um 11 Uhr. Die beiden Profi-Athleten saßen dort fast eine Stunde lang und konnten nicht glauben, wie warm es war. Egal, in welche Richtung sie blickten, sie sahen nur die wilde und faszinierende Bergwelt von Alaska.
Der Abstieg verlief reibungslos, weil sie ihn bereits kannten und sie erreichten ihr Basislager am Nachmittag. Sie fanden dann heraus, dass sie eine völlig neue Route geklettert waren. Nach den anfänglichen Schneehängen kletterten sie 20 Seillängen durch neues Gelände, bevor sie sich anderen Routen in der Schneeflanke des Gipfels anschlossen. Die Besonderheit, die den Beginn dieser Route perfekt markiert hatte, gab ihr auch ihren Namen: Heart of Stone.
Der Schuh
„Für unsere Routen in Alaska vertrauten wir auf den LOWA-Expeditionsschuh ALPINE ICE GTX.“